● SCHLÜSSELBEGRIFFE
Es gibt in der Transaktionsanalyse einige typische Schlüsselbegriffe, die sie zum einen von vielen anderen psychologischen Modellen und Schulen unterscheiden, zum anderen werden sie in der praktischen Anwendung sowie in der Kommunikation der Transaktionsanalytiker untereinander und in Veröffentlichungen immer wieder verwendet. Diese Begriffe sind, um den Begründer der Transaktionsanalyse Eric Berne zu zitieren “simple, but not easy”, also auf den ersten Blick einfach und leicht verständlich. Dahinter verbergen sich Theorien von großer Tiefe und Dynamik. Lernen Sie hier einige von ihnen kennen:
- Ich-Zustands-Modell
Kern der Transaktionsanalyse ist die Beobachtung, dass erwachsene Menschen nicht immer aus der Haltung eines erwachsenen Menschen heraus kommunizieren und handeln, sondern mitunter auch aus der Position eines Kindes – des Kindes, das sie einmal waren – oder aber aus der Position der Elternfiguren, die sie als Kind erlebt haben. Auf dieser Beobachtung gründet das für die TA typische Ich-Zustands-Modell. Es besteht aus den drei Ich-Zuständen: Kind-Ich, Erwachsenen-Ich und Eltern-Ich. Dabei stellt jeder einzelne Ich-Zustand ein System aus Denken und Fühlen dar, aus dem ein bestimmtes Verhalten erwächst. Mit Hilfe des Ich-Zustand-Modell verstehen und erklären Transaktionsanalytiker Persönlichkeitsstrukturen und Formen der zwischenmenschlichen Kommunikation und des Handelns. Die Darstellung des Ich-Zustands-Modell in Form von drei übereinander angeordneten Kreisen wurde weltweit zum Sinnbild und zum Markenzeichen für die Transaktionsanalyse.
- Transaktionen
Wenn Menschen miteinander in Kontakt treten, tauschen sie Mitteilungen und Botschaften aus. Sie setzten dabei die gesprochene Sprache und ihren Körper ein, nutzen Worte, Gestik und Mimik gleichermaßen. Diese zwischenmenschlichen Begegnungen und Interaktionen werden als Transaktionen bezeichnet. Sie zu “lesen” und zu verstehen, sie in einen lebensgeschichtlichen und jeweils situationsbezogenen Bedeutungszusammenhang zu stellen, gehört zu den zentralen Kompetenzen, zur Kunst der Transaktionsanalyse. Die Analyse der Transaktionen geht dabei von der Vorstellung aus, daß jeder Mensch stets aus einem der drei Ich-Zustände heraus agiert. Aus welchem, das obliegt allein ihm/ihr selbst. Eines der Ziele transaktionsanalytischer Interventionen ist es, die Menschen zu unterstützen, möglichst viel Bewusstsein über ihre Transaktionen zu erlangen. Insofern kann man die Transaktionsanalyse auch als ein Modell der Selbst-steuerung bezeichnen.
- Lebensskript
Ein weiterer wichtiger Schlüsselbegriff der Transaktionsanalyse ist das Lebens-skript. Die Transaktionsanalyse geht davon aus, dass jeder Mensch in seiner Kindheit eine eigene Lebensgeschichte, ein Skript, entwirft. Diese Geschichte ist wie ein ganz persönliches Theaterstück, sie hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende, und sie verfügt auch über eine eigene “Dramaturgie”. Die Grundlagen entwickelt der Mensch in frühesten Jahren. Bis zu seinem siebten Lebensjahr ist der Entwurf dieser Geschichte fertig. Das Lebensskript ist den erwachsenen Menschen meist nicht bewusst, dennoch steuern sie ihr Leben meistens so, dass es zu ihrem Skript passt. Die Analyse des individuellen Lebensskripts mit Unterstützung von TransaktionsanalytkerInnen kann Menschen helfen, herauszufinden, warum sie sich “ohne es zu merken” in Schwierigkeiten bringen und welche Möglichkeiten sie haben, die daraus resultierenden Probleme zu lösen.
- Autonomie
Ein erwachsener Mensch ist ständig herausgefordert, seine Strategien zur Lebensbewältigung – und zum Glücklichsein – zu überprüfen und zu erneuern. Die Instrumente der Transaktionsanalyse dienen dazu, diese Veränderungs- und Lernprozesse anzuregen und zu gestalten. Das Ziel ist dabei, eine größtmögliche Autonomie zu erlangen. In der Sprache der Transaktionsanalyse gehören zur Autonomie wache Bewusstheit, Spontanität und die Fähigkeit zur Intimität, also zu wirklicher Nähe. Autonomie äußert sich zum Beispiel in der Angemessenheit von Transaktionen im jeweiligen sozialen Kontext. Dem transaktionsanalytischen Autonomiebegriff liegt die Überzeugung zugrunde, dass Menschen in der Lage sind, Verantwortung für ihr Verhalten, aber auch für ihre Gefühle zu übernehmen. Das bedeutet, dass jeder Mensch imstande ist, sein Verhalten und seine Gefühle zu verändern. Voraussetzung hierfür ist eine aktive Entscheidung für einen neuen Weg, für neue Gefühle, für ein neues Verhalten.
Kontakt
BERNHARD PRITSCHET
Integrativer Sozialtherapeut
Heilpraktiker für Psychotherapie
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